2 Euros Seville

Spanien begann 2010 mit der Gedenkmünzenserie "Patrimonio de la Humanidad de la UNESCO" (UNESCO-Welterbe), die an alle spanischen UNESCO-Welterbestätten erinnert und bis 2050 fortgesetzt werden könnte. Die Reihenfolge, in der die Münze für eine bestimmte Stätte ausgegeben wird, stimmt mit der Reihenfolge überein, in der sie zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde.

Der Real Alcázar von Sevilla ist ein ummauerter Palastkomplex, der in verschiedenen historischen Phasen errichtet wurde. Der ursprüngliche Palast wurde im Frühmittelalter erbaut. Aus der Zeit nach der kastilischen Eroberung sind einige Überreste islamischer Kunst erhalten sowie ein Palast im Mudéjar-Stil und ein weiterer im gotischen Stil. Bei späteren Reformen wurden Elemente der Renaissance, des Manierismus1 und des Barocks hinzugefügt. Er ist die Residenz der Mitglieder der spanischen Königsfamilie, wenn sie Sevilla besuchen. Damit ist er der älteste noch genutzte Königspalast in Europa. Die Unesco erklärte ihn 1987 zusammen mit der Kathedrale von Sevilla und dem Archiv der Indios zum Weltkulturerbe .

Der "Patio de las Doncellas", übersetzt "Hof der Jungfrauen", verdankt seinen Namen einer Legende, die besagt, dass die muslimischen Herrscher von den christlichen Königreichen in Iberien einen jährlichen Tribut von 100 Jungfrauen verlangten. Die untere Etage des in den 1360er Jahren als Teil des Mudéjar-Palastes von Pedro I. errichteten Innenhofs hat ihre ursprüngliche Architektur bewahrt und ist mit arabischen Inschriften versehen, die Pedro I. als "Sultan Don Bidru" bezeichnen. Später fügte Karl V. ein Obergeschoss im italienischen Renaissancestil hinzu, das sowohl mit Stuckarbeiten aus der Renaissance als auch aus dem Mudéjar geschmückt ist. Im Innenhof befindet sich ein rechteckiges, spiegelndes Wasserbecken, das von Promenaden flankiert wird, die mit rotem Ziegelpflaster und grünen Keramikeinfassungen verziert sind. Blumenbeete säumen das Becken, das mit einem Fries aus verschlungenen Rundbögen geschmückt ist. Durch eine Rekonstruktion im 21. Jahrhundert wurde das ursprüngliche Aussehen des Innenhofs wiederhergestellt und der verborgene Mudéjar-Garten nach Ausgrabungen in den Jahren 2002 bis 2005 freigelegt.