2 Santimi

In seiner umfangreichen Untersuchung der 1-, 2- und 5-Santimi-Münzen der ersten lettischen Republik hat Mihails Božko(www.world-coins.weebly.com) viele historische Fakten aufgedeckt. Einige Ergebnisse seiner Arbeit sind im Folgenden zusammengefasst. Weitere Einzelheiten sind in seinen Artikeln (auf Russisch) und in diesem Erklärungsvideo (auf Russisch) zu finden.

Münzstätten
Dieser Münztyp wurde in drei Prägeanstalten hergestellt:

• Huguenin Frères & Cie (Le Locle, Schweiz): 1922, 1923
  
• Birmingham Mint (Heaton & Sons, Großbritannien): 1926, 1928
  
• Königliche Münzanstalt (London, Großbritannien): 1932

Die von Huguenin Frères geprägten Münzen tragen den Namen der Prägeanstalt unterhalb des Bandes auf der Vorderseite. Die in Großbritannien geprägten Münzen tragen keinen Münznamen.

Varianten" mit oder ohne Präge- oder Designername
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Auf der Grundlage von Informationen aus dem Standardkatalog der Weltmünzen wird häufig angenommen, dass es zwei Varianten der 2 santimi 1922 gibt. Im Laufe der Zeit änderte sich die Beschreibung dieser "Variante" von mit oder ohne Namen des Designers zu mit oder ohne Namen der Münzstätte:

Der Grund für die Anerkennung angeblicher Varianten der 2 santimi (und ebenso der 1 santims und 5 santimi) liegt darin, dass der Schriftzug des Präge- und Designernamens sehr empfindlich und sogar mit bloßem Auge schwer zu lesen ist. Bei einigen Münzen scheint die eine oder die andere oder beide zu fehlen, aber bei näherer Betrachtung sind (schwache) Spuren davon zu erkennen. Aufgrund der kleinen und feinen Beschriftung muss das scheinbare Fehlen des Münz- oder Designernamens auf Stempelabnutzung und Stempelfüllung in der Prägeanstalt oder auf Abnutzung und Korrosion nach der Prägung zurückgeführt werden. Eine eindeutige Zuordnung eines fehlenden Münz- oder Designernamens ist nur bei hochwertigen Exemplaren möglich, wenn man die Münze in der Hand hat (und nicht anhand einer Abbildung).
Abgesehen von der Tatsache, dass die von Huguenin Frères (1922-1923) geprägten Münzen den Münznamen tragen und die in Großbritannien (1926-1932) geprägten Münzen nicht, gibt es keinen Grund für die Annahme einer strukturellen Abweichung innerhalb eines der Jahre der beiden Santimi.

Die Muster von 1923
Die lettische Regierung war mit der Qualität der Stempel der Prägung von 1922 nicht zufrieden. Daraufhin fertigte Huguenin Frères neue Prägestempel für die Prägung von 1923 an, die ein verbessertes, deutlicheres Relief aufwiesen. Der lettischen Regierung wurden Mustermünzen zugesandt, aber letztlich wurden keine weiteren 2-Santimi-Münzen bei Huguenin bestellt. Nach offiziellen zeitgenössischen Dokumenten hatten die Mustermünzen ein Gewicht von 2,5 g.
In den 1990er Jahren wurden alle im lettischen Nationalarchiv aufbewahrten Mustermünzen von 1923 gestohlen und einem Münzhändler zum Kauf angeboten. Die im SCWC angegebene Prägeauflage entspricht der Anzahl der von diesem Händler erworbenen Exemplare. Möglicherweise befinden sich noch weitere Exemplare in Umlauf. Außerdem hat Huguenin Frères eine unbekannte Anzahl dieser Mustermünzen in seinem Archiv. Die Auflage von 2 Stück ist die niedrigste Schätzung, die genaue Anzahl ist unbekannt.

Von den Münzen mit dem Datum 1926 wurden 1925 900.000 und 1926 4.100.000 geprägt.
Von den Münzen mit dem Datum 1932 wurden 250.000 im Jahr 1931 und 4.750.000 im Jahr 1932 geprägt.